Das Heimspiel der Los Angeles Kings gegen die Calgary Flames in der Crypto.com Arena in Los Angeles wurde am Mittwoch, dem 8. Januar 2025, kurz vor Anpfiff abgesagt – nicht wegen Verletzungen oder technischer Probleme, sondern weil die Stadt buchstäblich in Flammen stand. Die Waldbrände, die seit Tagen durch starke Windböen von bis zu 128 km/h angefacht wurden, hatten die Hollywood Hills erreicht, ganze Viertel wurden evakuiert, und die Luft war so rauchverhangen, dass selbst die Spieler nicht mehr sicher durch die Straßen fahren konnten. Die NHL reagierte schnell: Kein Spiel, wenn die Menschen um ihre Häuser kämpfen.
Ein Stadtteil in Flammen – und die Liga bleibt menschlich
Die Los Angeles Kings veröffentlichten eine Mitteilung, die nicht nach Sportmanagement klang, sondern nach Menschlichkeit: "Unser Mitgefühl gilt der gesamten Gemeinschaft von Los Angeles. Wir danken den hart arbeitenden Ersthelfern, die unermüdlich daran arbeiten, das Feuer einzudämmen und unsere Gemeinschaft zu schützen." Kein Wort über verlorene Tickets oder versäumte Sponsorenverträge. Nur Respekt. Und das war genau das, was die Fans brauchten. Die NHL stimmte mit einer ähnlichen Erklärung überein: "Die Gedanken der gesamten NHL-Familie sind in dieser schwierigen Zeit bei den Kings, den Eishockeyfans und den Menschen im Großraum Los Angeles." Bis Donnerstagmorgen, dem 9. Januar 2025, hatte das Feuer fünf Menschenleben gefordert, fast 2.000 Gebäude zerstört und rund 130.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Die Zahl der Verletzten blieb unklar – viele wurden mit Rauchvergiftungen in Krankenhäuser gebracht, andere flohen mit nur dem, was sie am Leib trugen. Der scheidende US-Präsident Joe Biden erklärte am gleichen Tag den Katastrophenfall – eine formelle Anerkennung, die sofortige Bundesmittel für Wiederaufbau und Notunterkünfte freimachte.Die Brände verschlimmern sich – und die Sportwelt zittert mit
Was als lokale Katastrophe begann, wird zur regionalen Krise. Am Donnerstag, dem 9. Januar 2025, sollte die Los Angeles Lakers im gleichen Gebäude, der Crypto.com Arena, die Charlotte Hornets empfangen. Die NBA prüfte die Situation – aber mit jedem Stunde, die der Wind nicht nachließ, rückte eine Absage näher. Coach Steve Kerr von den Golden State Warriors berichtete, dass seine eigene Mutter evakuiert worden war. Der Cheftrainer der Lakers, JJ Redick, stand vor dem gleichen Drama: Seine Familie musste fliehen. Das ist kein Sportereignis mehr – das ist ein menschliches Drama, das sich über die ganze Liga zieht.Und dann ist da noch das SoFi Stadium in Inglewood. Am 13. Januar 2025 sollten die Los Angeles Rams gegen die Minnesota Vikings antreten. Die NFL erklärte: "Wir beobachten die Entwicklungen genau und halten mit den Vereinen und der NFLPA Kontakt." Keine Absage – noch nicht. Aber das ist, als würde man auf einem Erdbebenfeld ein Stadion bauen und hoffen, dass es ruhig bleibt.
Ein Rekord, den niemand feiern will
Die Zahlen werden immer grausamer. Laut Berichten vom 14. Januar 2025 kämpften etwa 15.000 Helfer – Feuerwehrleute, Freiwillige, Soldaten – gegen die Flammen. Doch der Wind, der die Brände anfachte, kehrte zurück. Neue Böen drohten, die Fortschritte der vergangenen Tage zunichte zu machen. Und dann kam die schockierende Nachmeldung: Das Schweizer Portal Bluewin.ch berichtete, dass die Zahl der Todesopfer bis Juli 2025 auf 31 gestiegen war – und mehr als 16.000 Gebäude waren vernichtet. Das ist nicht nur die schlimmste Feuerkatastrophe der Geschichte von Los Angeles. Es ist eine der größten Naturkatastrophen der US-Geschichte seit Hurrikan Katrina.Der Einsatzleiter Brent Pascua sagte am 9. Januar: "Wenn es so bleibt, können wir heute tatsächlich eine Wendung herbeiführen." Doch "so bleibt" war nicht der Fall. Die Brände wanderten weiter. Die Luftqualität in Los Angeles sank auf gefährliche Werte. Die Schule wurde geschlossen. Die Krankenhäuser füllten sich. Und die Sportvereine? Sie standen still – nicht aus Angst, sondern aus Respekt.
Was kommt als Nächstes?
Das Spiel der Kings gegen die Flames – Spielnummer 653 der Saison – bleibt ungespielt. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Die Kings haben nun einen fünf Spiele dauernden Roadtrip vor sich, mit dem nächsten Heimspiel am 20. Januar gegen die Pittsburgh Penguins. Aber wer weiß, ob die Stadt bis dahin wieder atmen kann? Die NBA und NFL werden vermutlich ebenfalls Spiele verschieben – vielleicht nicht nur in Los Angeles, sondern auch in anderen Regionen mit hohem Brandrisiko. Die Zeiten, in denen Sport als Ablenkung galt, sind vorbei. Heute ist Sport ein Spiegelbild der Gesellschaft – und die Gesellschaft brennt.Warum ist das wichtig?
Dies ist kein isolierter Vorfall. Die Waldbrände in Kalifornien werden immer häufiger, immer intensiver. Klimawandel, trockene Vegetation, stärkere Winde – alles Faktoren, die sich verfestigen. Sportorganisationen, die jahrzehntelang nur auf Tickets, Merchandising und Fernsehrechte fokussiert waren, müssen jetzt lernen, auf Katastrophen zu reagieren – nicht als Störung, sondern als Realität. Die Absage eines Eishockeyspiels mag klein klingen. Aber es ist ein Symbol: Wenn selbst die größten Arenen der Welt stillstehen, weil die Erde brennt, dann ist es Zeit, anders zu denken.Frequently Asked Questions
Warum wurde das Spiel der Kings nicht einfach verschoben, statt abgesagt?
Eine Verschiebung wäre logisch – aber die Lage war zu unvorhersehbar. Die Brände breiteten sich weiter aus, die Luftqualität war lebensgefährlich, und die Evakuierungen liefen noch. Ein Nachholtermin wäre nur möglich, wenn die Sicherheit der Fans, Spieler und Mitarbeiter garantiert wäre – und das war bislang nicht der Fall. Die NHL will keine halben Lösungen, wenn Menschen ihr Zuhause verloren haben.
Wie viele Sportveranstaltungen sind in Kalifornien aktuell gefährdet?
Mindestens drei große Events sind betroffen: Das NHL-Spiel der Kings, das NBA-Spiel der Lakers am 9. Januar und das NFL-Spiel der Rams am 13. Januar. Zudem wurden bereits mehrere kleinere Events in der Region abgesagt, darunter Konzerte und lokale Turniere. Die Behörden haben alle öffentlichen Versammlungen in den betroffenen Bezirken untersagt – bis die Luft sicher ist.
Warum wurde das Saisoneröffnungsspiel der Lightning erst am 7. Januar nachgeholt?
Das Spiel gegen die Hurricanes war wegen Hurrikan Milton in Florida abgesagt worden – ein anderes Wetterphänomen, aber mit ähnlicher Dringlichkeit. Nachdem sich die Lage stabilisiert hatte, wurde es am 7. Januar 2025 nachgeholt. Im Gegensatz dazu sind die Waldbrände in Los Angeles noch aktiv und nicht absehbar, weshalb eine Nachholung hier nicht in Sicht ist.
Welche Rolle spielt der Wind bei den Bränden?
Der sogenannte "Santa Ana Wind" ist ein jährliches Phänomen in Kalifornien – trockene, heiße Winde aus der Wüste, die durch Gebirgspässe beschleunigt werden. In diesem Fall erreichten sie Geschwindigkeiten von bis zu 128 km/h. Diese Winde treiben die Flammen wie einen Föhn durch Dörfer und Wälder, machen Löscharbeiten fast unmöglich und verbreiten Funken über Kilometer. Sie sind der Hauptgrund, warum die Brände so schnell außer Kontrolle gerieten.
Wie reagieren die Fans auf die Absagen?
Die meisten Fans zeigen Verständnis – viele haben selbst ihre Häuser verloren oder kennen Betroffene. Auf Social Media wird nicht nach Ersatzterminen gefragt, sondern nach Spendenmöglichkeiten. Die Kings haben einen Hilfsfonds eingerichtet, der bereits innerhalb von 48 Stunden über 1,2 Millionen Dollar an Spenden gesammelt hat. Die Fans nutzen ihre Leidenschaft für das Spiel, um anderen zu helfen – das ist echte Gemeinschaft.
Wird es künftig öfter zu Sportabsagen wegen Klimakatastrophen kommen?
Absolut. Wissenschaftler warnen seit Jahren: Extremwetterereignisse nehmen zu – und Sportstätten liegen oft in gefährdeten Zonen. Von Waldbränden in Kalifornien über Überschwemmungen in Florida bis zu Hitzewellen in Arizona: Die Liga-Organisationen müssen jetzt Notfallpläne entwickeln, nicht nur für Spieler, sondern für ganze Städte. Sport wird nicht mehr nur unter dem Dach der Arena stattfinden – er wird Teil der Antwort auf die Klimakrise.